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Das Ritual

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Das Ritual

In jeder großen Stadt braucht man nicht lange suchen und schon gar nicht in spezielle Stadtteile zu laufen, bis man es riecht. Wichtig ist eigentlich nur, dass das Wetter passt, die Temperatur noch keine Minusgrade erreicht hat und Du, wenn möglich, an einer Grünanlage entlangläufst. Früher oder später wird Dir dieser spezielle Geruch in die Nase steigen, Cannabis. Ich habe mich nie daran gestört, dass Menschen in meiner näheren Umgebung Cannabis rauchten. Ganz im Gegenteil, denn mit 16 war ich selbst stets auf Achse, mit dem grünen Gewächs, in einem kleinen Plastikbeutelchen, im Gepäck.

Damals war für mich noch alles anders. Alkohol zu trinken, galt unter den Eltern meines Freundeskreises als der erste Schritt in den Ruin. Hatten meine Jungs und ich mal ein V Plus Energy getrunken und es kam raus, gab es gleich eine Eltern-Versammlung mit kollektiver Hausarrest-Vergabe.

Hätten sich die Eltern damals die Mühe gemacht, mal in unsere Hosentaschen zu gucken, wären wir wahrscheinlich alle in einem bayerischen Internat gelandet und hätten nicht mehr viel zu lachen gehabt. Dementsprechend vorsichtig waren wir, wenn es darum ging, die grüne Lunte anzuhauen.

Meist hockten wir auf irgendwelchen Feldwegen in den Vier- und Marschlande, weit abseits der Hamburger-Skyline und bauten mit schäbigsten Mitteln unsere Joints. Manchmal hatten wir Glück und ein Kiosk-Betreiber stellte keine Fragen beim Kauf einer überteuerten Acryl Bong. Diese wurde dann vornehmlich in der Nähe des Feldweges versteckt und immer dann rausgeholt, wenn wir uns trafen.

Wenn ich heute darüber nachdenke, muss ich schmunzeln und gleichzeitig bewundere ich jene, die die Grünanlagen in den Großstädten zum entspannten Kiffen nutzen. Mit dem Alter, kam auch die erste eigene Wohnung und der Zwang sich anderen anzupassen versackte in der schäumenden Freiheit. Dementsprechend habe ich keine Lust mehr mich zu verstecken und mich an unangenehm eingeschränkte Orte zu verziehen, um da schnell mal einen zu rauchen. Das perfekte Setting ist mittlerweile kein Feldweg mehr, auf dem eine zugesprühte Bank steht.

Kleiner Spoiler - Das perfekte Setting sieht heute genau anders aus:

Im besten Fall habe ich einen prallen Beutel mit Kailar Filtern am Start und noch mehrere Packungen Longpapers, sodass mein Gewissen von vorn hinein nicht mit einem anstehenden Kauf dieser Hilfsmittel belastet wird. An Gras darf es natürlich auch nicht mangeln, aber das versteht sich von selbst. Das Bauen des Joints ist der Anfang des Rituals und genau deshalb darf hier schon nichts schiefgehen. Im besten Fall dreht sich der Joint so locker von der Hand, dass am Ende keine Krümel aufs Rolling-Plate gefallen sind, keine Knicke zu sehen sind und der Filter bombenfest eingedreht ist.

Nun wird der Joint beiseitegelegt, denn es gibt noch ein paar Handgriffe zu erledigen.

Zuallererst muss die Grundhygiene stimmen, denn zu lange Fingernägel sehen nicht nur blöd aus, sondern sind extrem nervig, wenn sich im High der Fokus darauf verlagert. Eine Dusche kann auch nicht schaden, damit man sich fresh fühlt und man später nicht auf die Idee kommt, dies noch nachholen zu müssen. Jetzt kommt der absolute Pro-Tipp, den man eigentlich von Haus aus verinnerlicht hat, spätestens nach dem Munchie-Klischee – das Essen muss fertig sein, bevor die Lunte brennt!

Also bestelle Dir die Pizza ruhig schon eine halbe Stunde vor Zündung. Wenn Dir sonst 28 cm Durchmesser reichen, bestelle Dir hier mindestens eine Nummer größer, einfach auf Nummer sicher gehen.

Ein weiterer Pro-Tipp, der die wahrhaftige Kirsche auf dem Eis darstellt, ist es seine Bettwäsche vorher frisch zu beziehen! Vertraue mir einfach, es ist ein wahrer Gamechanger in luftig frischer Wäsche zu liegen!

Dann kann es fast schon losgehen, aber vorher empfehle ich Dir bei allen üblichen Verdächtigen anzukündigen, dass man müde ist und ins Bett geht. Zum Beispiel schreibst Du nochmal schnell Deiner lieben Mama eine Gut-Nacht-WhatsApp, damit die Wahrscheinlichkeit eines Anrufs rapide sinkt. Jetzt noch schnell einen Film bei Netflix heraussuchen, wobei ich keinen harten Kiffer-Film empfehle, sondern eher etwas Komplexes, wie „Interstellar“ oder „Inception“. Je komplizierter ein Film ist, desto mehr gerät das Hirn in Wallungen und lustige Aha-Momente sind die erhoffte Folge. Auch an dieser Stelle solltest Du mir vertrauen.

Jetzt kann es wirklich losgehen! Damit ein eventuelles Kratzen im Hals kein Problem darstellt, ist kalter Kakao ein perfekter Begleiter zur Tüte. Aufgeraucht kann es losgehen, ab ins frische Bett, mit genau richtig temperierter Pizza und einer ansteigenden Euphorie mit guter filmischer Unterstützung.

Das ist meine neue Parkbank, die ich nicht mehr missen will.

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