Edibles weltweit: Genuss, Wirkung und Traditionen – alles, was du wissen musst!

Süßigkeiten mit Buds und Cannabisblättern
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Edibles weltweit: Genuss, Wirkung und Traditionen – alles, was du wissen musst!

Schon lange bevor moderne Cannabis-Gummibärchen oder mit THC versetzte Energy-Drinks den Markt eroberten, nutzten verschiedene Kulturen Hanf als essbare Substanz. Besonders in Indien hat Cannabis als Nahrungs- und Genussmittel eine tief verwurzelte Tradition.

Eines der bekanntesten Beispiele ist Bhang, ein Getränk aus Milch, Gewürzen und zerkleinerten Hanfblättern, das in Indien traditionell zu Feierlichkeiten wie dem Holi-Fest getrunken wird. Bereits in alten Sanskrit-Schriften wird Bhang als heiliges Getränk erwähnt, das entspannend wirkt und das Bewusstsein erweitern soll.

Auch in Nordafrika und im Nahen Osten gibt es eine lange Geschichte des Cannabis-Konsums in Speisen. In Marokko beispielsweise ist Majoun bekannt – eine Mischung aus Datteln, Nüssen, Honig und Haschisch, die als süße Leckerei serviert wird. In Europa tauchten Edibles spätestens in den 1960er Jahren auf, als Space Cakes in den Niederlanden populär wurden und Reisende aus aller Welt nach Amsterdam lockten.

Traditionelle Edibles zum Nachmachen: Drei Rezepte aus aller Welt

Edibles gibt es in unzähligen Variationen, aber einige haben eine lange kulturelle Geschichte. Während moderne Cannabis-Gummibärchen und Brownies den Markt dominieren, gibt es traditionelle Rezepte, die seit Jahrhunderten genossen werden. Wer Lust hat, Edibles selbst herzustellen, kann mit diesen drei Klassikern eine kulinarische Reise antreten: das cremige Bhang Lassi aus Indien, die süße Haschischpaste Majoun aus Marokko und der entspannende Ganja-Tee aus Jamaika. Wichtig ist dabei, das Cannabis richtig vorzubereiten, um die volle Wirkung zu entfalten – und natürlich die richtige Dosierung zu beachten.

Indien: Bhang – das heilige Cannabis-Getränk

Bhang ist eines der ältesten Cannabis-Edibles der Welt. Es besteht aus fein zerstoßenen Hanfblättern, die mit Milch, Joghurt, Gewürzen und Honig vermischt werden. Die Mischung wird besonders während des Holi-Festes in Indien getrunken und gilt als spirituelles und entspannendes Getränk.

Rezept für Bhang Lassi:

  • 500 ml Vollmilch oder Joghurt
  • 2-3 Gramm Cannabisblätter oder -blüten (decarboxyliert)
  • 2 EL Honig oder Zucker
  • 1/2 TL Kardamom
  • 1/2 TL Ingwer
  • 1/2 TL Zimt
  • Eine Prise Muskatnuss
  • Eiswürfel nach Bedarf

Zubereitung: Die Cannabisblätter mit einer kleinen Menge heißer Milch vermengen und pürieren. Danach die restlichen Zutaten hinzufügen, gut vermixen und kalt servieren.

Marokko: Majoun – die süße Haschischpaste

Majoun ist ein traditionelles marokkanisches Konfekt, das Haschisch mit süßen und herzhaften Zutaten kombiniert. Datteln, Nüsse und Gewürze sorgen für eine harmonische Mischung, die nicht nur lecker, sondern auch besonders wirksam ist.

Rezept für Majoun:

  • 200 g Datteln (entkernt und fein gehackt)
  • 100 g Mandeln oder Walnüsse (geröstet und gemahlen)
  • 1 EL Kokosöl
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Ingwer
  • 1 TL Honig
  • 1-2 g Haschisch (optional decarboxyliert)

Zubereitung: Alle Zutaten in einem Mixer vermengen, bis eine klebrige Masse entsteht. Zu kleinen Kugeln formen und luftdicht lagern.

Jamaika: Ganja-Tee – mehr als nur ein Aufguss

Rastafaris nutzen Cannabis nicht nur für rituelle Zwecke, sondern auch als Tee. Der Ganja-Tee besteht aus Hanfblättern, die in heißem Wasser mit Kokosmilch oder Butter gekocht werden. Da THC fettlöslich ist, sorgt die Zugabe von Fett für eine bessere Wirkung.

Rezept für Ganja-Tee:

  • 1 Liter Wasser
  • 1 Handvoll Hanfblätter oder Blüten
  • 100 ml Kokosmilch oder ein Stück Butter
  • 1 TL Honig oder Zucker nach Geschmack

Zubereitung: Die Hanfblätter in Wasser aufkochen und 15 Minuten köcheln lassen. Kokosmilch hinzufügen, weitere 5 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Wirkung und Dosierung: Das solltest du wissen

Wenn Du Edibles ausprobieren willst, muss Dir eins klar sein: Die Wirkung ist deutlich anders als beim Rauchen oder Verdampfen von Cannabis. Der Hauptunterschied liegt in der Art, wie THC vom Körper verarbeitet wird. Während das Rauchen eine nahezu sofortige Wirkung entfaltet, dauert es bei Edibles meist 30 Minuten, nicht selten sogar bis zu zwei Stunden, bis das THC durch die Leber in seine aktive Form umgewandelt wird.

Das sorgt nicht nur für eine verzögerte Wirkung, sondern auch für eine stärkere und länger anhaltende Wirkung. Viele Anfänger machen den Fehler, ungeduldig nachzulegen, wenn sie nicht sofort etwas spüren – und erleben dann eine böse Überraschung, wenn das THC plötzlich mit voller Wucht zuschlägt.

Die richtige Dosierung ist daher entscheidend. Gerade in Ländern wie den USA, wo Edibles legal verkauft werden, sind die Produkte meist klar gekennzeichnet. Eine Standarddosis liegt oft bei 5 bis 10 mg THC. Wer neu in der Edible-Welt ist, sollte mit einer niedrigen Dosis beginnen und geduldig sein.

Moderne Edibles: Was heute angesagt ist

Während es früher vor allem um selbstgebackene Cannabis-Brownies und Kekse ging, hat sich das Angebot an Cannabis-Edibles massiv weiterentwickelt. In den legalen Märkten der USA oder Kanadas gibt es mittlerweile eine beeindruckende Auswahl:

  • THC-Gummibärchen, Lutscher und Schokolade
  • Mit Cannabis versetzte Getränke wie Limonaden oder Tees
  • Cannabis-Butter und -Öle für die eigene Küche
  • Herzhaftes wie Chips oder Saucen mit THC

Besonders beliebt sind Edibles unter medizinischen Cannabis-Nutzern, da sie eine langanhaltende Wirkung haben und eine Alternative für Menschen bieten, die Rauchen vermeiden möchten.

Aber kann man Edibles auch selbst machen? Natürlich! Mit Cannabisbutter (auch Cannabutter genannt) oder THC-Öl lassen sich viele Gerichte verfeinern – von Pasta bis hin zu Desserts. Wichtig ist nur, das Cannabis vorher zu decarboxylieren, also durch Erhitzen zu aktivieren.

Rechtliche Lage: Wo sind Edibles legal?

Die rechtliche Situation rund um Edibles ist weltweit sehr unterschiedlich. Während sie in einigen US-Bundesstaaten und in Kanada ganz legal in Shops verkauft werden, ist die Lage in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern komplizierter.

In Deutschland ist der Verkauf von THC-haltigen Edibles verboten, auch wenn sich die Legalisierungsdebatte zunehmend in Richtung einer Lockerung bewegt. CBD-Edibles hingegen sind bereits erhältlich – von CBD-Schokolade bis hin zu Hanfsamen-Riegeln. In Ländern wie Thailand hingegen, das im Jahr 2022 Cannabis legalisiert hat, experimentieren Köche bereits mit Cannabisblättern in traditionellen Gerichten wie Suppen, Currys und sogar Cocktails.

Wer ins Ausland reist, sollte sich unbedingt über die lokale Gesetzgebung informieren, denn in vielen Ländern drohen harte Strafen für den Besitz oder Konsum von Cannabis-Produkten.

Fazit: Edibles sind eine Kunst für sich

Von traditionellen Ritualen bis hin zu modernen Cannabis-Gourmetprodukten – die Welt der Edibles ist vielfältig und faszinierend. Ob als süßer Majoun, würziger Bhang oder entspannender Ganja-Tee, Cannabis hat eine lange Geschichte in der Küche verschiedener Kulturen.

Mit der wachsenden Akzeptanz von Cannabis dürfte die Edible-Kultur in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Wer experimentieren möchte, kann sich an traditionellen Rezepten versuchen oder die modernen Kreationen der legalen Märkte im Auge behalten. Doch ganz egal, ob es ein entspannter Abend mit Freunden oder ein kulinarisches Abenteuer sein soll – die richtige Dosierung ist der Schlüssel zum angenehmen High.