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Vom Mythos zur Therapie: Wie Cannabis die Medizin revolutioniert

Arzt mit Cannabis-Glas in der Hand unterschreibt Rezept
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Vom Mythos zur Therapie: Wie Cannabis die Medizin revolutioniert

Cannabis, eine der ältesten bekannten Kulturpflanzen, ist in den vergangenen Jahren (wieder) verstärkt als potenzielles Arzneimittel ins Bewusstsein gerückt. Jüngere Untersuchungen wie die vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebene CaPRis Studie („Cannabis Potentiale und Risiken“), deren Ergebnisse 2019 veröffentlicht wurden, zeigen auf, welche Möglichkeiten diese Pflanze auf dem Gebiet der Medizin eröffnet. Für Patienten, die an chronischen Schmerzen, Spastiken oder Übelkeit leiden, bietet Cannabis eine vielversprechende Anwendung.

Diese Entwicklung ist nicht nur für die medizinische Wissenschaft, sondern vor allem für die Patienten von großer Bedeutung. Allerdings muss die Forschung zu Cannabis als Medizin noch erheblich intensiviert werden.

Geschichte der medizinischen Nutzung von Cannabis

Die Anwendung von Cannabis in der Medizin reicht Jahrtausende zurück. Bereits 2.700 v. Chr. wurde die Pflanze in der traditionellen chinesischen Heilkunde gegen Schmerzen und Entzündungen eingesetzt. Auch in Indien und Ägypten war Cannabis ein fester Bestandteil der medizinischen Praxis, insbesondere bei Krämpfen und Übelkeit. Im 19. Jahrhundert fand Cannabis seinen Weg in die westliche Medizin. Ärzte verschrieben Cannabisextrakte zur Behandlung von Migräne, Schlaflosigkeit und Schmerzen. Mit der Einführung synthetischer Arzneimittel und der zunehmenden Stigmatisierung von Cannabis als illegaler Droge verschwand es jedoch für Jahrzehnte aus der Schulmedizin. Erst durch aktuelle Studien – und unseren veränderten gesellschaftlichen Blick auf Cannabis – rückt die Pflanze wieder verstärkt in den Vordergrund.

Warum Cannabis als medizinische Pflanze?

Die medizinische Wirksamkeit von Cannabis beruht auf seinen Hauptwirkstoffen: Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Während THC schmerzlindernd, muskelentspannend und appetitanregend wirkt, zeichnet sich CBD durch entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften aus.

Diese Cannabinoide wirken im menschlichen Körper über das Endocannabinoid-System, das an der Regulierung von Schmerz, Schlaf und Immunsystem beteiligt ist. Patienten berichten, dass der Einsatz von Cannabis insbesondere bei chronischen Schmerzen oder den Nebenwirkungen einer Chemotherapie die Lebensqualität spürbar verbessern kann. Viele Ärzte sehen hierin eine große Chance, weil herkömmliche Arzneimittel auf diesen Anwendungsgebieten nicht immer ausreichend helfen.

Bisher beruht der Nachweis einer medizinischen Wirksamkeit von Cannabis allerdings oft allein auf den subjektiven Empfindungen von Patienten. Der Nachweis einer objektiv messbaren Verbesserung (z.B. in Bezug auf krankheitsbedingte Spastiken) steht in vielen Fällen noch aus, wie die CaPRis Studie herausstreicht.

Dennoch gibt es in Einzelfällen bereits heute Cannabis auf Rezept. Der therapeutische Einsatz von Cannabis ist bislang jedoch streng reglementiert und an klare Bedingungen geknüpft. So wird Cannabis in der Regel nur verschrieben, wenn andere Therapien keine ausreichende Wirkung zeigen. Auch betont das Bundesgesundheitsministerium, dass die Behandlung mit Cannabis von einem Arzt begleitet werden muss, um Nebenwirkungen wie Schwindel oder Müdigkeit zu minimieren.

Rechtliche Lage zur medizinischen Verwendung von Cannabis

Die rechtliche Situation rund um die Anwendung von Cannabis unterscheidet sich weltweit erheblich. In Deutschland ist seine Verwendung für medizinische Zwecke seit 2017 zugelassen. Seitdem können Patienten unter bestimmten Voraussetzungen ein Rezept von ihrem Arzt erhalten, wenn andere Behandlungen keine ausreichende Wirkung zeigen.

Die Webseite des Bundesgesundheitsministeriums formuliert für Deutschland klare Richtlinien: Der Einsatz von medizinischem Cannabis ist auf spezifische Indikationen wie chronische Schmerzen, Spastiken bei Multipler Sklerose oder die Nebenwirkungen einer Chemotherapie begrenzt. Auch die Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist an Bedingungen wie einen dokumentierten Therapieverlauf geknüpft.

In Ländern wie den Niederlanden oder Kanada ist der Umgang mit medizinischem Cannabis liberaler. In den USA variiert die Gesetzgebung stark zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Diese uneinheitlichen Regelungen erschweren es vielen Patienten, verlässliche medizinische Unterstützung zu finden.

Medizinische Beratung und Informationen

Der behandelnde Arzt spielt bei der sicheren Anwendung von Cannabis eine entscheidende Rolle. Er ist für die Rezept-Ausstellung verantwortlich und berät die Patienten zu Fragen wie der richtigen Dosierung, möglichen Nebenwirkungen und passenden Produkten.

Deshalb unterstreicht das Bundesgesundheitsministerium die Notwendigkeit, Mediziner mit umfassenden Informationen und Fortbildungen bei einem verantwortungsvollen Einsatz von Cannabis ausreichend zu unterstützen. Dies betrifft sowohl die Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen als auch die Auswahl geeigneter Präparate und Darreichungsformen.

Fazit

Die medizinische Verwendung von Cannabis hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Studien zeigen, dass die Pflanze bei der Behandlung von Schmerzen und chronischen Erkrankungen eine wertvolle Ergänzung sein kann. Trotz aller Fortschritte gibt es weiterhin Hürden, sowohl rechtlich als auch in der praktischen Umsetzung.

Ärzte, politische Entscheidungsträger und Serviceanbieter sind hier gefragt, um den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erleichtern. Nur durch weitere Forschung, klare Regelungen und gut zugängliche Informationen für Patienten kann sich Cannabis als Medizinprodukt etablieren und sein volles Potenzial entfalten.